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Dienstag, 22. April 2014

Der Gefangene des Himmels


Carlos Ruiz Zafón (2012)


Der Gefangene des Himmels ist der dritte Band einer Tetralogie, deren Teile jedoch eigenständige, abgeschlossene Romane darstellen, die im Grunde in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können: Der Schatten des Windes ist offiziell der erste, Das Spiel des Engels der zweite Band. Der vierte Teil ist noch nicht erschienen, darf aber mit Spannung erwartet werden.


Quelle: www.fischerverlage.de
Quelle: www.fischerverlage.de

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Der Roman beginnt damit, dass der Ich-Erzähler Daniel Sempere (Protagonist in Der Schatten des Windes) rätselhaften Besuch in seiner Buchhandlung bekommt. Ein humpelnder Fremder, dem eine Hand fehlt, kauft ein besonders wertvolles und teures Exemplar und hinterlässt es im Laden mit einer geheimnisvollen Widmung für den Angestellten und engen Freund Daniels und seines Vaters: "Für Fermín Romero de Torres, der von den Toten auferstanden ist und den Schlüssel zur Zukunft hat." Als Daniel nach Verschwinden des eigenartigen Mannes diese Worte liest, beschließt er den Laden zu schließen und ihm zu folgen. Er findet heraus, dass er in einem zwielichtigen Hotel unter Fermíns Namen abgestiegen ist und berichtet dem Freund davon. Dieser warnt ihn vor dem Fremden, weigert sich jedoch, weitere Informationen über ihn mit Daniel zu teilen.
Fermín, der kurz vor der Hochzeit steht, verhält sich im Allgemeinen ungewöhnlich, weshalb Daniel, der die Vermählung gefährdet sieht, ihn zur Rede stellt. Daraufhin berichtet Fermín von seiner Vergangenheit im Gefängnis des Kastells von Montjuïc und schlägt damit die Brücke zwischen den vorangegangenen Romanen. 



Damals nämlich entstand eine Freundschaft zwischen Fermín, den der Leser bereits aus Der Schatten des Windes kennt, und David Martín, dem Protagonisten aus Das Spiel des Engels. Chronologisch liegt der zweite vor dem ersten Roman, die Zeit im Gefängnis ist dazwischen anzusiedeln. Der Gefangene des Himmels schließt nun an den ersten Teil an. Diese Verworrenheit der zeitlichen Einteilung der Ereignisse macht, unter anderem, den Reiz dieser Romane aus.

Der Klappentext kündigt den "packendste[n] und temporeichste[n] Roman des großen Carlos Ruiz Zafón" an. Leider wird damit eine Erwartung erzeugt, die bei der Lektüre enttäuscht wird. Für Liebhaber der Reihe rund um den "Friedhof der vergessenen Bücher" ist die Geschichte trotzdem unterhaltsam, da viele Zusammenhänge geklärt werden. Die Spannung lässt - zumindest meiner Meinung nach - jedoch sehr zu wünschen übrig. Die wenigen Lücken, die Zafón noch lässt, wecken aber auf jeden Fall die Vorfreude auf den vierten Band.

Für mich gehört Der Schatten des Windes zu jenen Büchern, die ich gerne Lesebegeisterten empfehle, da ich selbst durch Mundpropaganda darauf aufmerksam wurde. Eine Freundin meines Freundes sagte einmal zu ihm: "Das musst du lesen, dieses Buch ist der Wahnsinn!" So gebe auch ich es weiter, auch an Schüler, die mich nach einem Buchtipp fragen (ja, solche gibt es noch). Das Spiel des Engels hat mich ebenso gefesselt.

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